Als Gäste im Hotel Cookie möchten wir nun ein kleines Feedback geben.
Ein wunderschöner Urlaub ist vorüber!
Nachdem Ann Katrin und Jörg nun mittlerweile über 1 Jahr unterwegs sind, ist die Sehnsucht groß und wir planen einen Urlaub im Hotel „Coocie“. Mit der geänderten Reiseroute der beiden wurde es auch für uns schwierig, den passenden Anflugsort zu finden. Da wir sicher sein wollten, dass Coocie sicher beim Ausschiffen auf allen 4 Rädern steht, war die Zeit zum Flüge buchen reichlich kurz. Gerade rechtzeitig- 1 Woche vor Urlaubsbeginn- steht Coocie wieder auf sicherem Boden in Aktau – Juhu! So haben wir nun als Ziel unseres Zusammentreffens Almaty (Alma Ata) gewählt. Der Flug von Berlin Schönefeld über Sankt Petersburg nach Almaty mit Rossia –Airlines war perfekt. Frühmorgens in Almaty angekommen holen uns die beiden vom Flughafen ab. Einen Tag verbringen wir in einer sehr schönen Wohnung, wo wir uns vom Flug erholen konnten und viel wichtiger, die vielen angestauten Fragen und Emotionen austauschen konnten.
Der nächste Tag, also der 1. richtige Reisetag mit Coocie, war große Schule für uns. Kaum waren wir losgefahren, hatten wir eine Polizeikontrolle. Nach vielem Hin und Her und
Verständigungsproblemen, stellte sich heraus, dass für Coocie eine Haftpflichtversicherung für Kasachstan fehlte. Die Lösung und Abwicklung des Problems dauerte bis in die
Nachmittagsstunden: Jörg musste mit der Polizei mitfahren, um eine Versicherung zu kaufen. Das allein dauerte ca. 2 Stunden. Wir warteten am Auto und erledigten inzwischen den geplanten Einkauf.
Nach Ankunft der beiden, wurde über das Strafmaß verhandelt. Da keine Einigung erzielt werden konnte, ging´s nun auf die Polizeistation – wieder warten- 2 Stunden, … Unser Resümee: Mit Gästen
geht man anders um! Aber wir sind wieder um einige Erfahrungen reicher.
Das Schöne im Leben überwiegt! Mit Geleitschutz der Polizei wurden wir aus der sehr schönen Stadt Almaty rausbegleitet. Alamty ist wunderschön gelegen- direkt am Gebirge; hat eine tolle
Silhouette, herrliche Blumenarrangements, … seht selber- Alma Ata ist eine Reise Wert!
Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, öffnete sich die Steppe und die unendliche Weite. Gegen Abend haben wir einen Stellplatz gesucht und natürlich gefunden; einen Premium-Stellplatz, der, wie
sich herausstellte, nicht der Einzige bleiben sollte. Direkt an einem Gebirgsbach mit Blick auf 4000´er mit Schneehauben. Sofort kam in uns das Trappergefühl hoch und wir mussten Feuerholz
sammeln. Doch der aufkommende Wind machte uns einen Strich durch die Rechnung, sodass wir das große Holz, verpackt in einem Sack, auf die Reise mitnehmen. Ann Katrin hat uns gut bekocht und wir
genießen den Abend unter einem herrlichen Sternenhimmel – sogar die Milchstraße konnte man gut erkennen.
Am nächsten morgen lernten wir die täglichen Gepflogenheiten – Abwaschen, Ordnung machen, alles sichern und Start in den nächsten spannenden Tag!
Ziel war in Richtung kirgisische Grenze bei Kegen zu fahren und bald den Issyk Kul zu erreichen. Nach den Erzählungen soll dieser See wunderschön sein und für uns Touristen allerhand bieten. Der Issyk Kul ist der größte See Kirgisitans mit einer Fläche von 6236 km² und ist nach dem südamerikanischen Titicacasee der 2. größte Gebirgssee der Erde. Er liegt 1606 m hoch und liegt im Tian Shan Gebirge (ein Ausläufer des Himalaja). Man nennt ihn auch das „Herz“ des Tian Shan“. Dieses Ziel haben Ann Katrin und Jörg für uns ausgewählt! Wir sind gespannt.
Jörgs Worte: „Der Weg ist das Ziel!“ bewahrheiten sich!
Es wird noch einige Tage dauern, bis wir den Issyk Kul erreichen. Die nächsten Tage verstreichen wie im Flug. Mit einigen kleinen notwendigen Reparaturen an Cookie erhielten wir einen Eindruck
von Land und Leuten.
Auf dem Weg zur Grenze nach Kirgisistan soll der Reservetank geschweißt werden. Er hat ein kleines Loch. Unterwegs sehen wir ein Firmengelände mit großen Kippern. Dort versuchen wir unser Glück.
Die Männer waren sehr hilfsbereit. Leider hatten sie keine autogene Scheißspitze; aber einen Schneidbrenner zum Löten. Als Lötmittel kam ein altes Reifenventil aus Messing zum Einsatz. Nach 2
Versuchen sah die Sache ganz gut aus! Da wir keinen Wodka an Bord hatten, taten 4 Flaschen Bier das Gleiche als Bezahlung.
Weiter ging es in Richtung Kegen. Aber die Kupplungsbetätigung von Coocie machte uns etwas zu schaffen. In Kegen angekommen, finden wir noch eine Werkstatt. Auch hier ist die Hilfsbereitschaft
selbstverständlich. Ein junger Mann holt das neueste Inverterschweißgerät hervor und los ging die Reparatur. Am Anfang wollte das Geschweißte nicht so recht halten. Aber nach einigen Versuchen
klappte es doch. Nun noch die Kupplung einstellen und Cookie ist wieder fit!
Es wird Zeit einen Stellplatz zu suchen. Ein toller Platz über einer Talebene ruft nach uns. Ein kleiner Fluss mäandriert in der Wiese! Den Abend verbringen wir heute beim ersten Lagerfeuer und grillen - einfach romantisch!!!
Nachdem wir nun die Grenze nach Kirgisistan passiert haben erreichen wir die kleine Stadt Karakol. Hier sehen wir uns eine Kirche an. Wir erleben ein „Kaufhaus“ der anderen Art - der Markt, ist wie in allen Städten dort untergliedert, in die Gemüse-, Brot-, Schuh-, Werkzeugabteilung, … Man kann alles kaufen wie in Deutschland, eben nur in einem anderen Umfeld. Auch Einkaufen war für uns ein Erlebnis! In der kleinen Stadt Karakol entdecken wir sogar eine Tourist-Information, wo ganz gut englisch gesprochen wird. Jörg und Ann Katrin machen viele Highlights im Umfeld ausfindig!
Die nächsten 2 Tage werden mit einer Reittour verplant. Wir reiten in das wunderschöne Altyn Arashan-Tal. Es wird ein Ritt über Stock und Stein oder für Autos eine "Straße", die mehr an eine böse Teststrecke erinnert, als an eine Fahrbahn! Es ist erstaunlich, was Tier und Technik leisten, um unser Ziel – „Thermalquellen“ in den Bergen auf einer Höhe von 2300 m zu erreichen. Nach einem fast 7 stündigen Ritt öffnet sich für uns ein toller Blick auf unser Ziel! Nachdem wir unser Zimmer im Gästehaus (geteilt mit einem japanischen Wanderer) bezogen und auch mit einem schönen Abendbrot verwöhnt wurden, genießen wir das heiße Bad (ca. 3x3m). Gut organisiert, konnte jeder Besucher die kleine „Perle“ in den Bergen genießen. Am nächsten Tag reiten wir zurück. Nachdem wir wieder eine Nacht auf einem Premium-Stellplatz in Coocie verbracht hatten, geht es weiter in Richtung Issik Kul.
Auf dem Weg liegt „Yeti Oguz“ – ja wieder eine Überraschung! Eine rote Sandsteinformation. Eine traumhafte Landschaft, die uns zum Bleiben einlädt. Ein Stellplatz ist schnell gefunden. Es dauert auch nicht lange, bis wir wieder Besuch bekommen - ein Hirte aus der benachbarten Jurte. Das Interesse an so einem Wohnmobil ist schon sehr groß.. Für uns ist es immer wieder erstaunlich, wie offen und nett die Menschen uns gegenübertreten. Trotz der Sprachbarrieren verständigen wir uns mit dem Hirten sehr lange und erfahren einiges über die Umgebung - wo er seinen Strom für die Jurte herbekommt, dass es Wölfe gibt, wie viele Tiere er hat, ... Die Unterhaltung war einfach toll.
Am nächsten Morgen wird Coocie startklar gemacht und es geht weiter. Unsere Wasservorräte gehen dem Ende entgegen. Im nächsten Ort gibt es Quellen bzw. Pumpen an der Straße, sodass wir Nachschub holen wollen. Kurz nach einer Quelle stoppt Jörg. Uns kommt ein Wohnmobil – Mercedes 911- entgegen. Ja, da muss angehalten werden, um zu sehen, woher und wohin man des Weges ist. Ann Katrin und Jörg erklären uns, dass dies typisch auf der Reise ist. Oft gibt es keine Touristinformationen und man erhält so Insiderwissen, Sehenswertes und Stellplätze. Für all diese Orte werden in der Regel dann schnell auf der Straße GPS Koordinaten ausgetauscht und dann geht es weiter. Doch diesmal nicht. Es stellt sich heraus, dass es auch Deutsche sind - Hilmar und Ines (http://jonnyontour.blogspot.com). Für uns gut, die Verständigung ist so viel einfacher. Da die Chemie gleich stimmt, beschließen wir einfach wieder umzukehren und gemeinsam mit den Beiden den Tag am vorherigen Stellplatz zu verbringen. Viele Erlebnisse und Informationen werden ausgetauscht. Unser Gedanke, auch auf dies Art zu reisen, wird verstärkt - die Entscheidung ist nicht einfach! Doch auch dieses Treffen wird uns bei der Entscheidungsfindung helfen!
Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam – nun geht es doch zum Issyk Kul. Sehen tun wir ihn schon. Ach so – unterwegs war ja noch was – die Barskoon – Wasserfälle! Auf der Straße in Richtung der Goldmine befinden sich diese Wasserfälle. Der Weg zu den Wasserfällen ist doch ziemlich steil und beschwerlich. Wir gehen nur bis zum ersten Wasserfall. Ann Katrin und Jörg wandern die ganze Runde. Aber auch für uns gibt´s Interessantes zu sehen. Neben den Jurten stehen 2 Denkmäler aus Sowjet-Zeiten – Kosmonauten - es ist Juri Gagarin, der erste Mensch im Weltall. Warum sie an dieser Stelle stehen, ist uns noch unklar; aber irgendwann werden wir es herausfinden.
Nun wird es Zeit zur Stellplatzsuche! Nicht schlimm. Etwas unterhalb im Tal haben wir schon eine schöne Wiese gesehen. Unweit davon standen Jurten, an der auch Speisekarten aushingen – das Ziel
für den Abend.
Gesagt, getan. Am Stellplatz angekommen genießen wir Ausblick und schon haben wir wieder Besuch - Schenja. Schenja will ihre Kühe von „unserer“ Wiese nach Hause treiben und hat die Neugier
gepackt. Wie sieht das Gefährt von innen aus? Ergebnis – eine Einladung zum Essen in ihre Jurte. Etwas später machen wir uns auf den Weg in die Jurte. Man sitzt auf dem Boden an einem niedrigen
Tisch; erzählt und isst dort. Da mit Englischkenntnissen nichts zu machen ist, holen wir unsere Russischkenntnisse von vor 40 Jahren raus. Naja,…?! Aber das tut der Herzlichkeit keinen Abbruch.
Der Willkommenstrunk war gesäuerte Milch (schmeckt ein bisschen wie Buttermilch – nur sauer). Alle Einheimischen tranken es wie Wasser. Uns machte der Gedanke an die Darmflora schon zu schaffen.
Der Gedanke an das kommende Essen erfüllte uns mit einem mulmigen Gefühl. Aber- weit gefehlt! Bewirtet wurden wir mit einem schmackhaften Salat und Bratkartoffeln auf kirgisische Weise (mit
Möhren und Chili, …?) Seeeeehr lecker! Danke an Schenja und ihre Familie!
Ja nun geht´s weiter zum Issyk Kul. Heute erreichen wir den See und fahren eine Strecke entlang des Sees – natürlich wieder mit einem Halt – die „Märchenwelt“. Es sind Sandsteinformationen bei denen man beim Betrachten der Phantasie seinen Lauf lassen kann – wunderschön!
Einige Kilometer weiter haben sich Ann-Katrin und Jörg mit einem Bekannten verabredet. Es ist Robert, der mit seinem Motorrad einen „Kurztrip“ ums Kaspische Meer macht. Gemeinsam suchen wir einen Strandstellplatz bei herrlich blauem Himmel, warmen Temperaturen und Sandstrand. Nach einer ausgiebigen Kaffeepause testen wir natürlich das Wasser des Issyk Kul – angenehme Temperaturen und leicht salzig. Im Hintergrund sehen wir die Berge – einfach ein Traum! Es ist jedes Mal schön, das Erlebte mit anderen Reisenden zu teilen- egal ob sie mit dem Motorrad, einem Micra oder einem 911ér Mercedes sich die Welt ansehen.
Den nächsten Tag verbringen wir am Strand, umgeben von Kühen, ein paar Schafen und ein paar spielenden Kinder aus dem Dorf. Auch hier werden wir begrüßt – zum einen von den Kindern, die sehr lieb sind und einem Kuhhirten, der mit seinen Tieren am Strand verweilt. Wieder erleben wir die Herzlichkeit der Menschen – eine tolle Erfahrung, die uns in Erinnerung bleibt!
Ja, auch die schönsten Reise geht irgendwann zu Ende. Die letzten Tage brauchen wir, um wieder nach Almaty zurück zu reisen. Auf den Straßen von Kirgisistan und Kasachstan erfahren wir, dass die Hupe einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland hat - als Zeichen der Vorfahrt, selten als Warnsignal, als Begrüßung … Wenn etwas an den Autos intakt ist, ist es auf alle Fälle die Hupe. Aber es geht!
In Almaty angekommen, verbringen wir den letzten Tag auf dem Hof eines Hostels, was momentan nach europäischem Standard hergerichtet wird. Wir lassen die vergangenen Tage Revue passieren. Es war eine tolle Zeit mit den Kindern, mit so viel Sehenswerten und tollen Erfahrungen, sodass wir uns auf das nächste Jahr freuen.
Es war ein Urlaub der besonderen Art, jede Sekunde schön und mit allem was so einen richtigen Campingtrip ausmacht!
Wir danken unseren Kindern für die tolle Zeit! Wir wünschen euch weiterhin viele tolle Erlebnisse ohne Komplikationen!
Kommentar schreiben
Oma Renate (Montag, 05 September 2016 17:12)
Liebe Silke, lieber Frank , das war aber eine tolle Überraschung : Den Gasteintrag konnte ich mir eben mit Begeisterung zu Gemüte führen - danke dafür !Dass ihr diese tolle Zeit genossen habt , ist total verständlich . Nach so langer Zeit mit den Kindern das Wiedersehen und die herrlichen gemeinsamen Stunden genießen !Ihr habt einen wunderbaren Einblick in die "Reiseerlebnisse " der jungen Leute gegeben. Unvorstellbar ist es für mich , die traumhaft schönen Landschaften mit Wasserfällen , rotem Felsgestein, Steppe, den Jeti Oguz.... zu sehen. Aus den Medien kenne ich das Leben in Jurten bzw. der Kirgiesen , aber so , das ist toll. Da braucht man kein Nobelhotel , wenn alles liebevoll und von Herzen kredenzt und zur Verfügung gestellt wird, stimmts ?-Wie sich Cookie in die Landschaft einfügt.z.B. inmitten der Kühe , als muss es so sein! Euer Hotel Cookie hätte mir als Bleibe auch imponiert - was für Camper! Jung müsste man sein , da wäre ich doch gern dort auch mal Gast.
Ihr zwei , ich kann euer Ansinnen , auch so auf Weltreise zu gehen , sehr gut verstehen ! Macht es wahr !
Euch wünsche ich dafür gute Ideen und Kraft.
-Liebe Ann-Katrin und lieber Jörg, ihr bekommt ein Riesenkompliment von mir : ihr seid tolle Reiseführer !Bleibt gesund ! Eine gute und Interessante Weiterreise wünscht euch eure Oma Renate.
Bine (Donnerstag, 08 September 2016 16:42)
Nicht nur mein Bruder kann schreiben sondern auch mein Vater. Schön geworden!!
Fiedler (Samstag, 17 September 2016 21:44)
Hallo ihr beiden,
Unglaubliege Bilder und Beiträge Daumen hoch.
Sophie (Donnerstag, 26 Januar 2017 13:31)
Ihr macht das alles so richtig, das werdet ihr nie vergessen. Ich wünschte wir könnten Euch auch mal besuchen. Letztens hab ich mit Benni gesprochen und meinte, Mensch die beiden sind doch jetzt schon über 1 Jahr weg. �