1 Jahr unterwegs

...waren wir in 17 Ländern.
...haben rund 27.000 km zurückgelegt.
...hatten 22 Personen zu Besuch

...haben für Hunde, Katzen, Hühner, Schweine, Schafe, Ziegen, Kühe, Pferde, Dromedare und Kamele gebremst.

...haben 7 Weingläser, 4 Tassen und eine Schüssel zerstört.
...hatten 7 platte Reifen, eine defekte Bremse, eine kaputte Kupplungsleitung,
und jeden Tag ein paar Kleinigkeiten zu reparieren.

Wir lieben es unterwegs zu sein.

Nach einem Jahr haben wir unseren Reiserythmus gefunden. Der ist deutlich langsamer als erwartet, aber für uns tendenziell immer noch zu schnell. Mit jedem Grenzübertritt beginnt ein neues Kapitel. Die bereisten Länder sind alle samt so Facettenreich, dass wir nur eine Ahnung von den Menschen mit ihrer Kultur und natürlich ihren Köstlichkeiten bekommen können.

Davon gibt es überall reichlich. In keinem Land mussten wir bisher hungern. Jedes Land hatte seine super leckeren Spezialitäten von denen man nicht genug bekommt.
Um die Menschen kennen zu lernen braucht man vor allem Zeit. Man braucht die Zeit alle seine Pläne für diesen und eventuell die kommenden Tage über den Haufen werfen zu können um mit ihnen zu gehen. Die Entscheidung fällt nicht immer leicht, lohnt sich aber fast immer.
Für die Natur braucht man die meiste Zeit. Zwar bekommt man viele Eindrücke während der Fahrt, aber um z.B. das majestätische des Kaukasus zu erleben muss man selbst auf die Berge geklettert sein. Das Durchqueren der kasachischen Steppe dauert Tage, aber sonst würde man die Weite gar nicht spüren.

So genießen wir also die einzelnen Länder. Man lernt dabei unendlich viel Neues. Versteht die Welt Stück für Stück ein bisschen mehr und manchmal auch ein bisschen weniger. Man stellt fest wie negativ häufig von anderen Ländern geredet wird und wie schön das Leben auf diesem Planeten tatsächlich ist.

Irgendwann im Laufe des Jahres kristallisierte sich dann heraus, dass unsere Pläne den Sommer am Baikalsee zu verbringen so nicht funktionieren... Also musste eine Entscheidung her! Entweder wir reisen schneller oder wir brauchen eine Alternative für den Winter. Wir haben hin und her überlegt, verschiedene Szenarien durchgespielt  und uns dafür entschieden Coocie in Kirgisistan unter zu stellen und nach einer eh schon geplanten Tour in Nepal einfach nach Indien weiter zu reisen. Im Frühjahr geht es dann wieder zurück in unser Zuhause und eben dann an den Baikalsee.

Eine der schwersten Entscheidungen auf unserer bisherigen Reise. Generell ist diese Reise geprägt von Entscheidungen. Jeden Tag schmiedet man Pläne und wirft sie wieder über den Haufen. Manche Entscheidungen muss man ganz schnell treffen. Halte ich mitten auf der Autobahn um entgegenkommende Reisende zu begrüßen oder ist es zu gefährlich? Nehme ich die Einladung zum Abendessen an? Wie dringend muss ich wirklich in die nächste Stadt? Wir sind schon Tage an manchen Orten hängen geblieben obwohl wir eigentlich schnell weiter wollten. Aber genau das ist es was unser Leben im Moment aus macht. Wir treffen alle Entscheidungen selbst. Einzig und allein wir sind verantwortlich für das was wir tun, für die Konsequenzen unserer Entscheidungen, und man fühlt sich dabei unendlich frei!
Wie gesagt, wir lieben unsere Reise! Wir lieben es frei zu sein, wir lieben es unser Leben in der Hand zu haben, wir lieben die vielen tollen Begegnungen, wir lieben die Schönheit dieser Welt! Wir werden das vergangene Jahr nie vergessen!