Konstantinopel

Nach nun mittlerweile 2 Wochen in der Türkei rutscht uns das „Kalimera“ nicht mehr so häufig heraus. In der siebten Sprache dürfen wir uns mittlerweile versuchen. Und tatsächlich… gar nicht so wenige Worte türkisch haben wir schon gelernt und weitest gehend wieder vergessen. Während die Balkan Staaten es uns leicht gemacht haben, da sie mehr oder weniger Serbo-Kroatisch sprechen ist seit Albanien Schluss mit lustig. Türkisch ist eine gefühlt schwere Sprache, denn es lassen sich nur wenige Wörter aus bereits Bekanntem herleiten. Überraschend anders diese Türkei. Von Beginn an. Beim Grenzübertritt in die Türkei kam direkt eine Horde schick gekleideter Menschen auf mich zu und schenkte mir eine Nelke. Nur schwer konnten wir ermitteln, dass wir am internationalen Zolltag einreisten. Zu diesem Anlass werden hier also Blumen verteilt um der verwunderten Kundschaft zu danken. Das Auto haben sie jedenfalls in Ruhe gelassen.

Angekommen in Istanbul erwarten wir unseren nächsten Besuch, Kerstin. Diese Stadt ist bewegt in jeder Hinsicht. Bei unserer Ankunft bewegen sich hauptsächlich Bagger und Baumaschinen direkt neben unserem Stellplatz. Bei Nacht ist Ruhe. Der Stellplatz ist dennoch ein super, da er nur 5 Minuten zu Fuß von der Blauen Moschee entfernt ist und direkt am Bosporusufer liegt.

Aufwachen durften wir also mit Blick auf Asien und den weitaus größeren Teil der Stadt. Mehr als 14 Millionen offizielle Bewohner und 39 Stadtteile sind zu entdecken. Wir hatten viel vor und schafften es am Ende 5 der Stadtteile dieser größten türkischen Stadt zu besuchen. Dank Winter gab es selbst an den beliebtesten Sehenswürdigkeiten keine Warteschlangen. Was soll man sagen? In der Stadt der Moscheen gibt es schier unendlich viele Moscheen zu besichtigen.  Den europäischen Teil mit Hagia Sofia und der Blauen Moschee haben wir deshalb recht schnell hinter uns gelassen und sind mit der U-Bahn in den asiatischen Teil der Stadt. Neben zwei Autobrücken über den Bosporus gibt es eben diesen U-Bahn Tunnel. Der sonstige Schienenverkehr endete bisweilen an zwei Kopfbahnhöfen. Der Eisenbahntunnel ist zwar bereits seit 2013 fertig aber die Streckenabschnitte zu den Tunnelenden sind noch im Bau. Als strategisch sehr wichtige Stadt blickt das ehemalige Konstantinopel auf eine lange Geschichte zurück. Mehr als 2600 Jahre nach Gründung wird heute im Großraum Istanbul rund die Hälfte der türkischen Wirtschaftsleistung erbracht.

Schon immer war die Stadt ein wirtschaftlicher und strategischer Knotenpunkt. Mit der Verlegung der Hauptstadt des römischen Reiches an eben diesen Ort wurde die Stadt Konstantinopel zu einem wichtigen Ort für das Christentum. Erst im 15. Jahrhundert im Osmanischen Reich gelangt der Islam in den Vordergrund. Zu dieser Zeit wurde die Stadt von Sinan unter Sultan Süleyman nach Plan in weiten Teilen neu erbaut. Die Reste davon sind heute von uns zu bewundern. 
Für uns ist Istanbul eine ganz normale Großstadt. Während sich die Touristen eher im europäischen Teil tummeln, spielt sich in den östlichen Stadtteilen das Leben ab. Neben den traditionellen Märkten gibt es hier Shopping Meilen und Einkaufstempel wie in jeder anderen Großstadt auch. Nach vier Tagen hatten wir genug davon und sind weiter gezogen ins grüne Bursa.

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    die Alten (Samstag, 13 Februar 2016 21:22)

    Hallp ihr 2,
    heute hat sich das Nachsehen gelohnt!. Es ist schön, wieder mal einen Bericht zu lesen. Wir freuen uns, dass es euch gut geht . Wir werden es bei unserem nächsten Besuch genießen, wenn ihr perfekt "auswärts" sprechen könnt. Die Bilder waren wieder beeindruckend. Danke und passt auf euch auf!
    Liebe Grüße und bis bald!

  • #2

    Kerstin (Sonntag, 14 Februar 2016 23:21)

    Zumindest das "tesekkür ederim" hat sich im Kopf festgesetzt, genauso wie der Anblick vieler vieler vieler Moscheen. Wünsch euch weiterhin einen so guten Kaffee-Lieblingsladen und gelegentliche Besuche lieber Bernds und Miezies! :o*

  • #3

    Mama mit Papa (Montag, 15 Februar 2016 19:39)

    Da wollten wir eigentlich mal zusammen hin - weißt du noch Ann-Katrin? Schade

  • #4

    Oma Renate (Freitag, 19 Februar 2016 08:10)

    Hallöchen , liebe Ann-Katrin , lieber Jörg, seit Tagen versuche ich , eure Stimme mal ans Rohr zu kriegen , leider umsonst. Also sage ich euch erst mal viele liebe Grüße per Netz -und danke für den interessanten Eintrag zu Konstantinopel !Da kommen bei mir gleich schöne Erinnerungen in den Sinn : Wir waren auch (aber nur 3 Tage ) in Istanbul, u.a. am Bosporus , in der Blauen Moschee , in einer Einkaufsmeile, wo nur Gold und Leder angeboten wurden,auf einem Basar.... Das war schon sehr schön. Später waren wir dann mal 1 Woche in Kusadasi. Von dort aus waren wir u.a. in Pamukele und dem Salzfeld , in Izmir... Es war eben sehr schön und für mich eine tolle Erinnerung. -Da ihr nun dort seid , fahre ich in Gedanken wieder mit euch .- Ich bewundere eure Sprachgewandtheit, bei uns ging alles mit Zeichensprache mit Händen und auch mal mit Füßen.
    Wie warm habt ihr es z.Z. ? In den Nachrichten brachten sie unlängst : an der Westküste 25°C , das ist ja sommerlich.- Hier hoffen wir , dass der Frühling bald Einzug hält. -Aber nein , ihr wollt ja erst mal Skilaufen .Dafür wünsche ich euch eine Hucke Schnee und viel Spaß !
    Ihr beiden Lieben , nun wünsche ich euch eine gute Zeit und hoffe, euch bald mal wieder hören zu können !-Eure Oma Renate.

  • #5

    saltedlife.org (Freitag, 26 Februar 2016 16:37)

    Mittlerweile können wir auch schon "merhaba" und "güle güle"...
    Die Sache mit dem Kaffee wird aber tatsächlich von Tag zu Tag schwerer. Jörg muss so langsam zum Tee über gehen. Den gibts immer und überall. Gott sei Dank kann er jetzt erstmal alles nachholen.
    @Mama und Papa: Das stimmt, aber Istanbul ist definitiv nicht das Highlight der Türkei. Da gibt es sooooo viel mehr!